Plain Text Version for Use with WebReader at http://www.wordchamp.com/lingua2/Reader.do Wohnen im Studium - Home sweet home Wer ein Studium beginnt, bezieht meist auch die erste eigene Wohnung – und muss sich vorher fragen: Wie will ich eigentlich wohnen? Highlife in der Party-WG? Low-Budget im Wohnheim? Oder zur Untermiete bei Frau Paschulke? EINSTIEG Abi (http://www.einstieg.com/) zeigt, wie studentisches Wohnen aussehen kann. Vom 10. Februar 2009 Studieren bedeutet für die meisten Erstsemester einen neuen Lebensabschnitt. Nicht nur, weil man nun die Hochschulbank drückt: Neue Stadt, neue Freunde – gerade in den ersten Monaten kann das Studentenleben sehr aufregend sein. Gleichzeitig ist es auch eine Herausforderung, denn zum ersten Mal nimmt man sein Leben selbst in die Hand. Zum Beispiel bei der Wohnungssuche, denn wer nicht im „Hotel Mama“ bleiben möchte, muss sich vor dem Studienbeginn nach einer geeigneten Unterkunft umschauen. Ob eigene Wohnung, Wohnheim, Studenten-WG oder Untermiete – Möglichkeiten gibt es viele. Oft ist der Geldbeutel die ausschlaggebende Entscheidungshilfe, denn gerade in Großstädten sprengen die Kosten für ein eigenes Apartment schnell den Rahmen. Mehr als 300 Euro pro Monat kann die Ein-Zimmer-Wohnung in Köln, München und Frankfurt am Main kosten. Diese Städte sind nach der letzten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes die Spitzenreiter in Sachen Miete. Am günstigsten wohnt es sich im Osten Deutschlands. Absoluter Billigheimer ist Chemnitz: Hier kostet eine Wohnung nur knapp 200 Euro – Plattenbau-Charme inklusive. WG, Wohnheim, Untermiete Beliebteste Wohnform ist die WG. Rund 25 Prozent aller Studenten leben in einer Wohngemeinschaft, teilen sich also Küche und Bad mit einem oder mehreren Mitbewohnern. Die Miete kostet durchschnittlich 200 Euro. WG-Zimmer findet man über lokale Kleinanzeigen oder durch Aushänge an den schwarzen Brettern der Unis. Auch im Internet gibt es eine Vielzahl virtueller WG-Annoncen. Für eine Wohngemeinschaft spricht nicht nur der günstige Preis: Gerade wer neu in einer fremden Stadt ist, findet hier schnell Anschluss – und das nicht nur beim Party machen, sondern ebenso bei den ersten Gehversuchen an der Uni. So ging es auch Christopher Kohlmann, der zu Beginn seines Studiums in eine Fünfer-WG einzog: „Es war einfach toll“, erzählt der heute 24-Jährige. „Ich hatte direkt vier neue Kumpels, mit denen ich um die Häuser gezogen bin. Gerade in meinen ersten Semestern hatten wir jede Menge Spaß.“ Im vierten Semester zog Christopher allerdings aus. Der Trubel der WG war ihm zu viel geworden. Er wollte sich auf sein Studium konzentrieren, denn das hatte in seiner Party-Phase etwas gelitten. Jetzt wohnt er mit seiner Freundin in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. Das sei schließlich auch „ein bisschen WG“, meint Christopher. Studentenwohnheime bieten ebenfalls günstige Wohnmöglichkeiten an. Hier hat man die Wahl zwischen Einzelapartments und WGs, allerdings ist der Andrang angesichts niedriger Preise oft groß. Die staatlichen Wohnheime werden von den örtlichen Studentenwerken betreut. Rund 180.000 Wohnheimplätze gibt es bundesweit. Ein „WG- Casting“, wie es bei Wohngemeinschaften üblich ist, findet bei der Platzvergabe nicht statt. Stattdessen lädt man die Bewerbungsunterlagen für eine Unterkunft direkt von der Homepage des entsprechenden Studentenwerks herunter oder füllt vor Ort einen Antrag aus. Da nach Angaben der Studentenwerke rund 21.000 Wohnheimplätze fehlen, ist der Raum knapp. So lohnt sich ein Blick auf private Wohnheime, die meist von kirchlichen Trägern betrieben werden. Allerdings sollte man hier auf die Mietbedingungen achten, denn katholische Mädchenwohnheime mit Männerbesuchsverbot gibt es tatsächlich immer noch. Wohnen mit Oma – eine lohnende Alternative? Nur rund zwei Prozent der Studenten wohnen zur Untermiete, was nicht verwundert, kostet dies doch genauso viel wie ein WG-Zimmer, nur dass statt coolen studentischen Mitbewohnern die Vermieterin in der Küche sitzt und Zierdeckchen häkelt. Ein neues, attraktiveres Konzept der Untermiete ist „Wohnen für Hilfe“, eine Idee, die bereits in vielen deutschen Städten Fuß gefasst hat. So auch in Münster, wo das Projekt seit zwei Jahren läuft. „45 Wohnpartnerschaften haben wir in der Zeit vermittelt“, sagt Christa Reiffer, die „Wohnen für Hilfe“ in Münster betreut. Die Idee treffe bei Jung und Alt auf große Resonanz. Das Grundkonzept: Senioren bieten Zimmer an, verzichten aber auf die Miete. Stattdessen gilt für Studenten: Eine Stunde Arbeit im Monat für einen Quadratmeter Wohnraum. Das entlastet den Geldbeutel, denn außer einer Nebenkostenpauschale muss nichts gezahlt werden. Trotzdem ist diese Wohnform nur für sozial engagierte Studienanfänger empfehlenswert, die ein generationenübergreifendes Miteinander der Party-WG vorziehen. Vor dem Studium sollte man sich fragen, welcher Wohntyp man eigentlich ist. Du magst es eher ruhig? Dann ist eine eigene Wohnung oder ein separates Apartment im Wohnheim genau das Richtige für dich. Neue Freunde und Lernpartner finden sich am besten in WGs. Beim Besichtigungstermin sollte man alle anderen Mieter kennen lernen, um eine Vorstellung vom späteren Zusammenleben zu bekommen. Das Gleiche gilt für das Projekt „Wohnen für Hilfe“: Hier sollte man vor dem Einzug genau absprechen, wie das Wohnprojekt ablaufen soll, denn nur so wird ein harmonisches Miteinander möglich. Quelle: http://www.einstieg.com/infos/studium/wohnungssuche/artikel/home-sweet- home-4391/ Ein großes Dankeschön für die Erlaubnis, die Inhalte von Einstieg.com für nicht- kommerziellen Deutschunterricht nutzen zu dürfen. 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